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Die Geschwister Scholl
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Hans und Sophie Scholl waren jung in einer Zeit, in der der Nationalsozialismus
unter dem Diktator Adolf Hitler die Vernichtung von 6 Millionen jüdischer Menschen
in Europa und zum Zweiten Weltkrieg führte. Es waren Jahre, in denen andere Meinungen,
die Menschenrechte, die Menschlichkeit überhaupt brutal unterdrückt wurden. Hans,
geboren am 22.09.1918, und Sophie, geboren am 9.5.1921, waren zunächst beeindruckt
von der Kraft der nationalsozialistischen Regierung, mit der gerade junge Menschen
"eingefangen" wurden, sich anzuschließen.
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Doch bald schon begannen sie in ihrem christlichen Elternhaus darüber zu reden,
was sich in Deutschland verändert hatte: Uniformen für alle, Verbote für alle,
Verbrennung von Büchern, Verfolgung von Menschen, die anders dachten und sprachen
als die Nazis, neue Wörter wie z.B. -Konzentrationslager - , das Verschwinden von
Menschen. Hans und Sophie Scholl, inzwischen junge Studenten, sagten "Nein!"
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Zusammen mit Professor Huber und anderen Studenten gründeten sie die Gruppe "Weiße
Rose". Sie schrieben verbotene Texte, die sie als Flugblätter heimlich in der
Universität von München verteilen. In ihrem letzten Flugblatt schrieben sie: Der
Tag, der Abrechnung der deutschen Jugend mit der verabscheuungswürdigsten Tyrannis,
die unser Volk je erduldet hat, ist gekommen. Im Namen der deutschen Jugend fordern
wir vom Staat Adolf Hitlers, die persönliche Freiheit, das kostbarste Gut der
Deutschen zurück, um das er uns in der erbärmlichsten Weise betrogen hat.
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Hans und Sophie Scholl wurden am 22. Februar 1943 hingerichtet Soviel Mut! Wir
brauchten einige Jahre, ehe wir einen guten Weg fanden, um an unserer Schule an
Hans und Sophie und ihre Freunde zu erinnern, denn wir müssten ja einer Zeit
gedenken, die zu den düstersten unserer Geschichte gehört, wir sollten Menschen
verstehen, deren Leben grausam beendet wurde. Wie sollten wir ihren Widerstand,
ihren Zusammenhalt, ihren Mut bis zum Letzten an unserer Schule würdevoll begehen?
Wir fanden diesen Weg!
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Am 9. November 1988 jährte sich zum 50 . Mal die "Reichspogromnacht" , die Nacht, in
der die Verfolgung der deutschen Juden offen und grausam begann. In einem Projekttag
näherten sich Schülerinnen und Lehrerinnen als eine Schulgemeinschaft der Zeit : Wir
zeigten Filme, lasen Texte, waren künstlerisch tätig. Eine Ausstellung präsentierte
die Ergebnisse. In Zukunft wurde der 9. November "unser" Geschwister Scholl-Tag.
Stolz konnten wir später auch die Ehre vermelden, dass Schülerinnen der Hauptschule
das offizielle Gedenken der Stadt Meckenheim am Synagogenplatz gestalteten. Eine
Gemeinschaft, dieser Grundgedanke der Geschwister Scholl wurde ebenfalls
hervorgehoben: Wir gehören zusammen, jeder mit seinen Fähigkeiten.
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Im Jahr 2003, zum 60. Todestag von Hans und Sophie Scholl, gelang der
Schulgemeinschaft eine anrührende und beeindruckende Veranstaltung: Schülerinnen
der 5. Klasse sangen ein Lied vom Mut, den auch Kinder schon haben, Jungen und
Mädchen aus dem deutschen Förderkurs, die gerade erst die deutsche Sprache gelernt
hatten, lasen Texte über das "Sichtrauen". In einer Bewegungsperformance mit
Sprechgesang, die mit Schülern der damaligen Stufe 8/9 aufgeführt wurde, konnte
erlebbar gemacht werden, wie bedrohlich und Angst einflößend, die
nationalsozialistische Diktatur Lebensumstände und Individualität beeinflusste.
Schülerinnen der Stufe 10 hatten die Flugblätter der "Weißen Rose" gelesen und
herausgesucht, was sie beeindruckt hatte. Der 9. November wird der Gedenktag der
Hauptschule an Hans und Sophie Scholl bleiben, mit aktuellen Filmen, neuem
Material, neuen Ideen. Wir haben unseren Weg gefunden.
Autorin: Ruth Christott
Die Bilder entstanden im Kunstunterricht von Ina Lehnertz
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